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NIE 2423Mit dem Schweppermannring in Ampfing wartete am Wochenende die südlichste Station der ADAC Kart Masters-Saison 2023. Die Veranstaltung zählte zur Bayerischen Kartrundstrecken Meisterschaft des Bayerischen Motorsport-Verbands. 148 Fahrerinnen und Fahrer sorgten bei bestem Wetter in den fünf Klassen für volle Felder – bei den Tagessiegern gab es keine großen Überraschungen.

Im Mai startete die stärkste Kartrennserie Deutschlands im Pro Kart Raceland Wackersdorf in die neue Saison. Auch für den zweiten Lauf blieb das Championat in Bayern, diesmal ging es nach Ampfing. Der 1.063 Meter lange Kurs bot wieder eine perfekte Kulisse für spannende Rennen und knappe Duelle. Dazu kam an beiden Renntagen strahlender Sonnenschein und teils hochsommerliche Temperaturen.

Den Sprung an diese Spitze schafften am Sonntagabend Emilio Bernd (Mini), Carlos Nees (Mini U10), Phil Colin Strenge (X30 Junioren), Simon Rechenmacher (X30 Senioren), Tim Tröger (KZ2) und Erich Huber (KZ2 Masters). Neben dem Kartsport auf der Strecke, stand diesmal auch Serienkoordinator Wolfgang Neumayer im Mittelpunkt. Nach über 25 Jahren hauptamtlicher Kartsport beim ADAC, geht er in den Ruhestand und erlebte bei seinem Heimspiel in Ampfing zum letzten Mal die Rennen in offizieller Funktion. Seine Nachfolge tritt Daniel Schnarr an, der bereits seit Wackersdorf mit dabei ist. 

Mini: Erneut Emilio Bernd on the Top – U10-Sieg geht an Carlos Nees

32 Nachwuchspiloten gingen in Ampfing auf die Reise und erlebten hauchdünne Rennentscheidungen. An seinem Erfolg vom Saisonstart knüpfte Emilio Bernd (Türkheim/TB Racing Team) an. Der Youngster führte das Feld am Samstagabend an. Einfach wurde der Rennsonntag für den Bayern aber nicht: Im ersten Durchgang bildete sich mit Bernd, Carlos Nees (Alzenau/Nees Racing) und dem polnischen Gastfahrer Antoni Ociepa (Czestochowa/3DK UMBRIA MOTOR SPORT ASD) ein Trio an der Spitze, welches mehrmals die Ränge wechselte. Bernd behielt am Ende aber seine Nerven und siegte im Fotofinish. Auf den Plätzen vier und fünf wurden Semir Velija (Mainz/Lanari Racing Team) und Lenn Abbas (Bergisch Gladbach/Rodopi Racing Academy) gewertet.

Im zweiten Durchgang setzte sich der Kampf an der Spitze fort. Wieder führte Bernd das Feld an, doch zwei Runden vor Schluss setzte Ociepa ein erstes Manöver und lag kurzzeitig an der Spitze. Die endgültige Entscheidung fiel in der letzten Kurve, dem Polen gelang eine erneute Attacke und er ließ sich den Erfolg nicht mehr nehmen. Im Windschatten folgten Bernd und Nees. Letzterer erhielt aber eine fünf Sekundenzeitstrafe wegen eines Frühstars und wurde nur als Vierter gewertet. Seine Position erbte Bruno Xaver Planz (Apolda/Lanari Racing Team). Erneut in den Top-Fünf landete Velija. Die beiden Tagessieger waren im Ziel bester Laune. „Ich bin sehr zufrieden. Die Rennen waren spannend und keineswegs einfach. Da freut man sich um so mehr über das Ergebnis“, strahlte Bernd auf dem Siegerpodium. Einer seiner härtesten Verfolger war Carlos Nees, der den Mini U10 Tagessieg für sich verbuchte: „Ich bin zum zweiten Mal hier in Ampfing gefahren und freue mich über den Sieg. Damit hatte ich auf keinen Fall gerechnet.”

X30 Junioren: Phil Colin Strenge auch in Ampfing nicht zu stoppen

Eine blitzsaubere Vorstellung lieferte Phil Colin Strenge (Unterensingen) ab. Nach seinem klaren Triumph in Wackersdorf, war er auch diesmal nicht zu halten und führte das Klassement beginnend vom Zeittraining durchweg an – mit seinem Doppelsieg baut er seine Gesamtführung weiter aus. „Das war erneut ein super Wochenende. Ich habe heute beide Finals direkt am Start für mich entschieden und dann eine Lücke zu den Verfolgern herausgefahren. So darf es gerne im weiteren Verlauf weitergehen“, zog der Baden-Württemberger sein Resümee. 

Während Strenge vorne weg fuhr, war es auf den Verfolgerrängen deutlich knapper. Im ersten Durchgang holte sich Elia Weiß (Aschheim/Dörr Motorsport) Platz zwei. Hinter ihm gab es ein Fotofinish zwischen Luke Kornder (Zülpich/SIM-ON) und Juliusz Ociepa (Czestochowa/Gold Kart Racing Team) – im Ziel trennten die Beiden weniger als drei Hundertstelsekunden. Als Fünfter wurde Rocco Curcio (Bad Saulgau/Valier Motorsport) gewertet. Schon früh entschieden waren die Positionskämpfe im zweiten Finale. Diesmal war Ociepa erster Verfolger, vor Kornder, Max Hezel (Fulda) und Oliver Städtler (Nürnberg/CV Performance Group).

X30 Senioren: Knappe Rennen küren Simon Rechenmacher zum Sieger

Schon im Qualifying zeichnete sich ab, dass es in den Rennen der X30 Senioren zu engen Entscheidungen kommt. Tabellenführer Nando Weixelbaumer (Wien/TB Racing Team) fuhr auf die Pole-Position und gewann auch beide Vorläufe. Den Start zum ersten Finale entschied dann Maximilian Schleimer (Obertiefenbach/CV Performance Group) für sich und verteidigte seine Position auch in der ersten Rennhälfte. Doch zum Ende hielt er dem Druck der Verfolger nicht mehr stand. Das TB Racing Team-Duo Simon Rechenmacher (Rosenheim) und Weixelbaumer zogen an ihm vorbei und bescherten ihrem Team einen Doppelsieg. Farin Megger (Haltern am See/Valier Motorsport) und Tom Remmert (Petersberg/VDB Kart Racing) reihten sich auf den weiteren Rängen ein. 

Ein ähnliches Bild im zweiten Durchgang. Wieder war Schleimer der beste Starter und führte nach der ersten Kurve das 36 Teilnehmer große Feld an. Aber auch diesmal verlor er wieder an Performance und rutschte letztlich durch eine Zeitstrafe aus den Top-Fünf heraus. An der Spitze machten Rechenmacher und Daniel Stell (Hammelburg/Dörr Motorsport) den Sieg unter sich aus. Beim Fallen ging der Triumph nach Rosenheim. „Das war ein sehr positives Wochenende. Ich bin mit der Leistung des Teams und mir persönlich sehr zufrieden. Mit dem Sieg haben wir den verlorenen Boden aus Wackersdorf etwas aufgeholt“, sagte Rechenmacher im Siegerinterview. Weitere Zeitstrafen brachten die Top-Fünf durcheinander: Dritter wurde Remmert vor Weixelbaumer und Nikolas Simic (Ludwigsburg/SIM-ON).

KZ2: Tim Tröger fährt wieder allen davon

Auch in Ampfing war kein Kraut gegen Tim Tröger (Plauen/Maranello SRP Factory Team) gewachsen. Der Sachse behielt im Verlauf der beiden Renntage eine reine Weste und feierte seinen zweiten Doppelsieg in Folge. „Das war ein super Ausgang für mein Team und mich. In den Heats und auch Finals habe ich zu Beginn mal die Führung verloren, die habe ich mir aber zurückgeholt und dann jeweils ein Polster herausgefahren. Nun geht es zu meinem Heimspiel nach Mülsen, darauf freue ich mich“, blickte der Sieger bereits nach vorne.

Lenny Ried (Ehingen/Lanari Racing Team) nahm im ersten Umlauf die Verfolgerrolle ein und war auf Rang zwei den Angriffen von Maxim Rehm (Blaubeuren/Rehm Racing) ausgesetzt. Ried wehrte diese aber gekonnt ab und war bester Rookie im Feld. Abgerundet wurden die Top-Fünf durch den Österreicher Lukas Reiböck (Salzburg/Birel ART Racing KSW) und Thomas Rackl (Berching/Maranello SRP Factory Team). Eine spannende Anfangsphase prägte das zweite Rennen. Rehm übernahm zu Beginn die Führung und kam nach 18 Runden als Zweiter ins Ziel. Jedoch erhielten er und der dritte David Liwinski (Horst/Birel ART Racing KSW) eine Zeitstrafe und fielen dadurch weit zurück. Neuer Zweiter war Niels Tröger (Dresden/ Maranello SRP Factory Team) vor Rackl, Lukas Schächer (Steinhöring/Haak Motorsport) und Ried. 

KZ2 Masters: Nächstes Doppel für Erich Huber

Routinier Erich Huber legte in Ampfing mit der Bestzeit im Qualifying den Grundstein für seinen Erfolg und ging am Sonntagvormittag aus der Pole-Position in die Wertungsläufe. Doch so einfach wie erwartet waren die Rennen für ihn nicht. Jürgen Schmarl (Polling/Birel ART Racing KSW) hing die gesamte Renndistanz an seiner Stoßstange. Einen ernsten Angriff des Österreichers gab es jedoch nicht. Hinter den Führenden wurde René Freisberg (Idstein/Ravenol Motorsport) vor Lokalmatador Helmut Beck (Töging/Haak Motorsport) und Nathalie Kreitz (Stolberg/AP-Racing) Dritter.

Der zweite Durchgang verlief für Huber etwas ruhiger. In der Anfangsphase fuhr er ein kleines Polster heraus und verwaltete dieses bis ins Ziel. „Das waren zwei ansprengende Rennen. Ich musste alles aus meinem Kart und mir herausholen. Jürgen war genauso schnell wie ich. Es ist toll gewonnen zu haben, nun freue ich mich auf das nächste Rennen“, fasste der Sieger seine Eindrücke zusammen. Auf den weiteren Podesträngen änderte sich mit Schmarl und Freisberg nichts. Platz vier holte sich diesmal Markus Rausch (Ahlen) vor Beck. 

Offizielles Endergebnis